Eines schon vorweg…
Deine Überforderung hat viel weniger mit Deiner Arbeit zu tun als Du denkst!
Sooo „einfach“ ist es nicht…
Bei Überforderung geht es NICHT um zu viel Arbeit, zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung oder ein belastendes Umfeld wie zum Beispiel all die „Idioten da draussen“. 😉
Das sind nicht die Ursachen, sondern die Folgen davon, dass WIR uns über-fordern.
Doch wie kommt es dazu, dass wir uns überfordern?
Kein Mensch würde in der Überforderung landen, wenn er nicht aufgehört hätte, sich selbst zu spüren und das, was er dann wahrnimmt auch ernst zu nehmen.
Wieso hört ein Mensch auf, sich selbst zu spüren?
Die Weichen für Überforderung werden sehr früh gestellt
Das fängt früh an… seeeehr früh… viel früher als Du denkst…
Ein Kind lernt von seinem 1. Atemzug an – und genau genommen schon davor – UNUNTERBROCHEN aus ALL seinen Erfahrungen… und leitet daraus seine Lebensregeln und Verhaltensweisen ab, die sich bewähren.
Da gibt es den kleinen Michael – ein Wunschkind in einer intakten Beziehung:
Er hat Hunger und weint. Er bekommt zu essen und beruhigt sich wieder.
Er braucht Zuneigung und Anregung. Er wird gehalten, gestreichelt und angelacht. Er freut sich.
Michael macht die Erfahrung: meine Bedürfnisse sind ok. Ich darf sie zum Ausdruck bringen. Meine Bedürfnisse werden erfüllt. Es ist gut, wenn ich sie frühzeitig wahrnehme und zeige, dann wird mir geholfen und es geht mir schnell wieder gut.
Und dann gibt es da noch die kleine Marie – sie ist der Grund für eine Muss-Heirat.
Die Eltern sind überfordert. Sie haben sich ihr Leben anders vorgestellt. Sie haben keine Nerven für ein kleines, bedürftiges Wesen. Sie sind doch selbst so bedürftig…
Marie hat Hunger und weint. Die Mutter denkt vielleicht: „Die hört schon wieder auf, wenn sie müde ist… Schreien gibt starke Lungen. Was ICH will, interessiert auch niemand…“
Marie benötigt Zuneigung und Anregung. Sie hört den Streit der Eltern und hat Angst. Sie wird geschimpft, weil sie nicht ruhig ist. Sie lernt ruhig zu sein und ihre Bedürfnisse hinter die der anderen zu stellen. Die anderen sind wichtiger als sie. So hat sie wenigstens Ruhe und eine Illussion von Sicherheit.
Später findet sie heraus, dass sie (nur) wahrgenommen wird, Aufmerksamkeit und vielleicht sogar Anerkennung bekommt, wenn sie die Eltern entlastet, hilft, unterstützt. Wenn sie ihre Aufgaben gut macht, so dass es keinen Grund für Ärger gibt.
Die Weichen sind gestellt.
Der Rest ist Anwendung… Wiederholung … eines URalten Musters, das sich bewährt hat… ein Leben lang…
Ahnst Du es bereits?
Überforderung hängt nicht von der Anzahl der Arbeitsstunden ab.
Denn wenn du 12 Stunden Deiner Leidenschaft nachgehst, bist Du anschliessend nicht erschöpft, sondern erfüllt.
Ja, vielleicht bist Du müde.. aber nicht erschöpft… nicht leer.
Doch wie willst du wissen, was Deine Leidenschaft ist, wenn Du Dich nicht spüren kannst? Wenn Du Freude nicht fühlen kannst? Wenn Du nie gelernt hast, Dich auf Dein inneres Feedback-System zu verlassen?
Überforderung hat unglaublich viel mit Prioritäten zu tun:
Wenn die Meinung anderer mehr zählt als Deine eigene.
Wenn die Bedürfnisse der anderen wichtiger sind als Deine eigenen.
Wenn die Wertschätzung anderer Deine eigene, fehlende Wertschätzung kompensieren soll.
Wenn das grössere Auto wichtiger ist, als 8 Stunden Schlaf (denn die sieht ja keiner)…
Wenn MÜSSEN das WOLLEN und DÜRFEN ersetzt…
Wenn Leistung die Voraussetzung für Wertschätzung ist… – von Liebe spreche ich hier gar nicht erst…
Wie sieht die Lösung aus?
Wenn der Beginn der Überforderung die Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse war, dann ist der Beginn der Lösung, das wieder Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse – hat was, oder? 😊
Doch wie fängt man an, sich selbst und seine Bedürfnisse wieder (für) WAHR ZU NEHMEN, wenn das schon so früh abgestellt wurde?
Der Weg geht über Deinen Körper. Mit einfachen, kleinen Übungen fängst Du wieder an, Dich zu spüren. Dich anzunehmen, EGAL was gerade an die Oberfläche drängt. Dich selbst berühren… in Kontakt kommen… in Verbindung gehen… mit Dir selbst.
Das ist übrigens auch die Voraussetzung, um mit anderen Menschen eine echte Verbindung eingehen zu können. Denn es kann Dich niemand besuchen, wenn Du nicht zuhause bist. 😉
Lade Deinen Akku wieder auf
Ja, das wäre eine neue Herausforderung, nicht?
Allerdings eine, die nicht in einer Überforderung endet, sondern in einer Förderung der eigenen Bedürfnisse.
Eine Herausforderung, die Dich nährt und Deinen Akku wieder lädt… Tag für Tag mehr.
Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet also?
DU (über-)forderst Dich, weil Du im Aussen ein Loch füllen willst, das IN Dir ist.
Das kann niemals gelingen. Doch DU bist nicht das Problem, sondern die Lösung 😊
Ende September gebe ich einen 5-Tages-Kurs zum „Körperflüsterer“, in dem es genau um diese heilsame Verbindung mit Deinem Körper geht. Hier erfährst Du mehr darüber: